Kunstmaler, Kunstfotograf, aber auch Erfinder und Fechtmeister. Ein Mensch mit konzeptueller Denkweise, dessen innovatives Handeln die Kunst von Schranken befreit. Sein künstlerisches Ziel istesBarrieren zu überwinden und eine neue Qualität und Dynamik in der Malerei zu erreichen. Seine langjährige künstlerische Erfahrung, undseine Experimentierlust helfen ihm bei der Suche nach individuellen Lösungen.
Geboren wurde er 1963 in Warschau. Er lebte viele Jahre in Deutschland, der Schweiz und Frankreich. 2011 beschloss er, nach Polen zurückzukehren und hier seine schöpferische Arbeit fortzusetzen. Anfangs spielte er mit dem Gedanken, eine sportliche Laufbahn einzuschlagen und damit in die Fußstapfen seines Vaters Henryk, des polnischen Olympiamedaillengewinners im Fechten zu treten. Martin Nielaba trainierte Fechten zunächst in Polen, anschließend in Deutschland, im weltberühmten Fechtzentrum in Tauberbischofsheim. Gleichzeitig studierte er in Köln. 1985 gab er seine sportliche Karriere auf und widmete sich der Kunst, seiner Leidenschaft seit Kindheitstagen.
(…) Nielaba ist ein Hexenmeister mit dem Pinsel und schafft hypnotisierende, fantastisch monochrome Kompositionen, wobei Komplexität mit Totalität in einem Maße einhergeht, dass er dafür den Begriff „fraktale Abstraktion“ geprägt hat. Im Grunde genommen erregen sie Interesse, weil sie einem Paradox gehorchen: Obgleich sie zur Gänze handgemacht sind, lassen sie sich doch wie fotografische Arbeiten lesen. Obgleich sie zutiefst strukturiert scheinen, löst sich ihre Oberfläche doch zur bruchlos flachen Ausdehnung. Obgleich zuweilen auch die Form eines Pferdes in ihrer Mitte heraufdrängt, so scheren sie sich doch keinen Deut um die Grundsätze des Illustrativen, sondern sind ausschließlich um die der Bewegung bekümmert (…) -Die Chicagoer Kunstkritikerin Lori Waxman, 60 Worte pro Minute Kunstkritik, dOCUMENTA (13), Kassel, 2012.
Nielaba geht keine Kompromisse ein, er lehnt sämtliche Beschränkungen ab, die Auswirkungen auf seine Freiheit, die Qualität und Rezeption seiner Kunst haben könnten. Zuweilen engen sogar vier riesengroße Wände seine Bilder ein. Auf der Suche nach innovativen Lösungen bricht er mit den in der Ölmalerei geltenden Grundsätzen. Hierdurch ebnet er den Weg für neue Perspektiven und intellektuelle Erfahrungen in der Kunst. Er erarbeitete eine neue, individuelle Maltechnik. Er malt auf verschiedensten Materialienmit selbst hergestellten Werkzeugen. Seine Arbeiten sind das Ergebnis absoluter Vereinfachung der Form und des Erfahrungstransfers aus der modernen Wissenschaft in die universelle Sprache der visuellen Kunst. Vermeintlich leblose Gebilde und Formen auf seinen Ölbildern leben auf unter den nacheinander aufgetragenen – oder wie Nielaba es bezeichnet – manuell „aufgemeißelten” Schichten einer speziellen harzhaltigen Lackmischung, die vom Betrachter wie eine Glasschicht wahrgenommen wird.
Die aus technologischer Sicht bahnbrechende Lackmischung und deren Anwendungstechnik – beides Anfang der 90er Jahre von Nielaba erfunden – geben seinen Arbeiten eine ungewöhnliche Tiefe und Multidimensionalität.
Nielaba lässt seine Bilder nicht nur mit den Augen, sondern auch mit dem Tastsinn erforschen, was normalerweise in Museen und Galerien nicht erlaubt ist. Damit bietet er dem Empfänger seiner Kunst intensive Eindrücke. Er geht mit seiner Kunst auch in die Öffentlichkeit, nach draußen ins Freie. Die Originale seiner Ölgemälde stellt er wetterunabhängig aus. Es ist eine vollkommen neuartige Ausstellungsqualität und Rezeption der Malerei, die die Eindrücke des Betrachters potenziert und ihn dadurch die Welt der Kunst anders wahrnehmen lässt.
Mehr Informationen über die Kunst Nielabas sind hier.